Das Pferd ist steif im Trab
Steif nur im Trab?
Dringend handeln
Im Trab kommt vermehrte Belastung auf die Beine und Hufe. Geht das Pferd im Schritt locker vorwärts, mag aber nicht antraben oder fehlt beim Traben der Schwung, dann besteht der Verdacht auf eine Erkrankungen an den unteren Beingelenken oder den Hufen. Besonders häufig ist es die Hufrollen-Erkrankung oder eine Arthrose in den Hufgelenken oder Fesseln.
Bei Rückenschmerzen mag das Pferd nicht gerne traben, weil die leichte Erschütterung bereits Unwohlsein im Rücken auslöst. In diesem Fall verweigert das Pferd zunächst das Antraben und senkt dann im Trab den Hals deutlich herab.
Geht gleich in den Galopp
Handeln empfohlen
Bietet das Pferd bei Aufforderung zum Trab sogleich den Galopp an, ist dies ist ein Indiz für Verspannungen im Übergangsbereich zwischen Hals- und Brustwirbelsäule („CTÜ“) sowie in der Sattellage. Naturgemäß hebt das Pferd beim Antraben den Hals etwas an. Schmerzt diese Bewegung, dann entscheidet es sich gleich für den Galopp, bei dem der Hals-Brust-Übergang in die Beugung kommt.
Schmerzen am Brustbein können ebenso das sofortige Anbieten des Galopps auslösen. Denn im Trab entstehen mehr Extensions-Erschütterungen an den Aufhängemuskeln am Brustbein. Sind diese Muskelansätze im aktuellen degenerativen Prozess, dann fällt dem Pferd der Galopp leichter als der Trab.
Schlurfen der Hinterbeine
Beobachten
Steife Hinterbeine, Verweigern des Untertretens, Verweigern des Schiebens, Schlurfen mit den Hinterzehen können Zeichen für einen steifen, schmerzenden Rücken sein. Für einen weiten Vortritt der Hinterbeine mit Schubeinsatz benötigt das Pferd geschmeidige Rückenmuskeln und lockere Rückenwirbel. Hat das Pferd dort Schmerzen, bleibt der Einsatz der Hinterbeine gehemmt.
Ehemals überlastete Hinterbeine durch sportlichen Einsatz oder hohe Tragebelastung haben zu Verspannungen der Hinterhandmuskeln geführt. Diese Verspannungen belasten das Knie, die Hüfte und das Sprunggelenk. Das Pferd zeigt in den Hinterbeinen ein Steifigkeitsgefühl. Nach 20 Minuten lockerem Schritt mit ein paar Seitengängen ohne Reiter dürften die steifen Muskeln wieder geschmeidig sein.
So manches Pferd entwickelt einen fleißigen Trab, wenn es seinen Hals frei einsetzen kann (Zügel lang lassen), der Sattel nicht klemmt, der Reiter nach Sitzschulung anschmiegsam sitzt und mit einem „Bitteschön“ etwas Schwung abfordert.
Fest eingeschnallte Zügel jedweder Bauart stören den freien Vorwärtstritt der Hinterbeine.
Schiefer Wackeltrab (Zackeln)
Beobachten
Besonders beim Ausreiten kommt dieser schiefe Wackeltrab vor, der in der Reitersprache „Zackeln“ genannt wird. Ursache ist der Unmut des Pferdes, doch schneller nach Hause zu kommen. „Tänzeln“ wird das Phänomen auch genannt. Dabei versteift das Pferd seinen Rücken. Ein guter Reiter ist der, der es schafft, sein Pferd wieder in den Viertakt zum Schritt zu bringen und es damit an den Hilfen hat. Langfristig ist der flotte Schritt besser für die Rückengeschmeidigkeit, als das steife Zackeln.
Rasender Trab
Handeln empfohlen
Die verspannte Oberlinie mit hohem Hals und steifem Rücken wird im Trab deutlich, wenn das Pferd unaufgefordert in ein rasendes Tempo übergeht. Dem Pferd gelingt es nicht, sich unter dem Reiter zu entspannen. Eventuell stört dieser die Schwingungen des Pferdes oder der Sattel drückt oder das Pferd empfindet Angst und Unruhe mit dem Reiter oben drauf.
Eventuell hat der Reiter zum Galopp aufgefordert, welches das Pferd aber nicht umsetzen kann, so gehorcht es auf seine Weise, in dem es einen sehr schnellen Trab anbietet.
Langfristig ist diese Art zu traben sehr belastend für den Pferderücken und gefährlich noch dazu, da in engen Kurven die Hufe wegrutschen könnten.