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Die Vorderbeine – Ansicht von der Seite

Unterschiedlicher Stand der Vorderbeine
Vorständig
Rückständig
Vorbiegig
Sehnenbogen

Unterschied­li­cher Stand der Vorderbeine

p

Dringend handeln

Wird ein Bein immer wieder mehr nach vorne gestellt als das andere, ist es ein deutliches Zeichen von Schmerzen in den Beugesehnen, dem Fesselträger, der Fessel, im Bereich des Strahlbeines oder im Huf. Das Pferd geht taktunrein oder lahm.

Vorständig

p

Handeln empfohlen

Der vorständige Stand beider Vorderbeine wird durch Muskelkraft gehalten. Aus diesem Grund ergeben sich Muskelverspannungen an der Schulter. Das Pferd geht steif. Die Ursachen können sein:

a) Schmerzen in den Hufen (z.B. Huferehe-Erkrankung)

b) niedrige Trachten und lange Zehen

c) beiseitige Fessel- und Sehnenschäden

Rückständig

p

Beobachten

Die dezente Rückständigkeit kommt häufig vor, besonders bei jungen Pferden, deren Tragemuskulatur der Vorhand noch nicht kräftig genug ist. Mit den etwas nach hinten gestellten Beinen hilft sich das Pferd, den Rumpf besser zu tragen. Es kann auch ein Zeichen zu hoher Spannung des tiefen Brustmuskels sein.

Weitere Ursachen können straffere Beugesehnen und der Fesselträger sein. Dessen Verkürzung verhindert ein natürliches Absinken der Fessel. Die Folge ist eine steile Huf- und Fesselstellung.

Unbehagen im Trachtenbereich wie Fäulnis, Trachtenzwanghuf oder Hufrollen-Erkrankung kann das Pferd veranlassen, den hinteren Hufbereich nicht so gerne belasten zu wollen. Aus diesem Grund bevorzugt es den rückständigen Stand.

Manche Pferde stehen ihr gesundes Reitpferdeleben lang mit tendentieller Rückständigkeit. Deshalb gilt es, dieses nur zu beobachten.

Die Folgen sind eine vermehrte Abnutzung der Zehen und ein steilerer Huf.

Vorbiegig

p

Handeln empfohlen

Bei vollständiger Streckung des Karpalgelenkes sind die Unterstützungsbänder der Beugesehnen und die Beugesehnen selbst straff. Auch der Fesselbereich sowie die Sehne über der Hufrolle sind dabei gestrafft. Die etwas gebeugte Haltung des Karpalgelenks muss von der Unterarmmuskulatur gehalten werden und ist für das Pferd anstrengend. Der Ursache einer Vorbiegigkeit sollte nachgegangen werden.

Manchmal können es auch sehr stark verspannte Schultermuskeln sein, die die Vordergliedmaße stabilisieren.

Sehnenbogen

p

Dringend handeln

Eine Verletzung der Beugesehnen durch Riss oder Anriss nach langwieriger Überlastung geht in den ersten Wochen mit einer sichtbaren Anschwellung der Beugesehnen im Bereich des Röhrbeines einher. Es wird von einem „Sehnenbogen“ gesprochen. Nach einigen Wochen klingt die Schwellung natürlicherweise dann ab, wenn der Heilungsprozess beginnt. Ist der „Sehnenbogen“ noch nach Monaten zu sehen, war entweder der Initialschaden sehr groß oder die Ruhephasen der Heilung nicht optimal. Das Pferd hat dauerhaft Schmerzen und es geht lahm. Der Heilungsprozess wird schwierig bis nicht mehr möglich.

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