Abnormes Verhalten beim Wälzen
Niederlegen nur auf einer Seite
Beobachten
Mit kräftigen Bauchmuskeln und einem gesunden, lockeren Rücken ist das Pferd in der Lage, sich auf einem normal weichen Boden während des Wälzvorganges über den Rücken zu drehen. Erschwert wird das natürliche Umwenden über den Rücken bei hartem Boden und bei hohem Widerrist.
Das tägliche Wälzen gehört zum natürlichen Verhalten des Pferdes. Es dient zur Lockerung seiner Muskeln und zur Pflege des Fells sowie eventuell auch zur „Ausrichtung“ der Darmschlingen. Das Pferd mag das Wälzen nach der Arbeit, weil es so seinen Rücken wieder durchlockern kann und auch den Menschengeruch durch Erdgeruch ersetzt.
Wenn das Pferd sich nicht mehr über den Rücken drehen kann, dann legt es sich erst auf die eine Seite zum schubbern, steht auf, um sich erneut auf die andere Seite zu legen. Der Rücken ist steif geworden. Weiterhin könen die Bauchmuskeln nicht die Kraft zum natürlichen Umdrehen über den Rücken entwickeln.
Pferde mit hohem Widerrist benötigen einen weichen Boden zum Wenden über den Rücken.
Wenn sich Pferde nur stets auf die eine Seite niederlegen, kann es sein, dass es über die andere Seite nicht mehr aufstehen kann. Denn das Aufstehmanöver ist sehr anstrengend für die Muskeln der Hinterbeine sowie belastend für die Gelenke der Hinterhand.
Wiederholtes, unruhiges Niederlegen mit Hinwenden zum Bauch
Dringend handeln
Das Pferd hat schwere Bauchschmerzen. Vermutlich hat es eine Kolik. Es besteht Lebensgefahr. Dringend tierärztliche Hilfe anfordern!
Durch das Niederlegen und Wälzen versucht das Pferd, Darmschlingen wieder auszurichten oder auf diese Weise den Schmerz zu lindern. Es könnte bereits zu schwach zum Aufstehen sein. Puls fühlen, Fieber messen, anwesend sein bis der Tierarzt kommt. Ein Aufscheuchen und Führen wird in der tiermedizinischen Notfallpraxis kontrovers diskutiert. Bitte telefonisch um Rat fragen, was zu tun ist, bis die Tierärztin/der Tierarzt eingetroffen ist.
Abnormitäten beim Niederlegen und/oder beim Aufstehen
Handeln empfohlen
Hochreißen des Halses = Schmerzen im Übergangsbereich von der Hals- zur Brustwirbelsäule
Wieder hinfallen beim Aufstehen = schwache oder sehr verspannte Muskulatur
Zittern an den Vorderbeinen = starke Schmerzen in den Hufen
Langes Liegenbleiben = körperliche Schwäche
Husten = chronische Bronchitis
Rubbeln des Bauches
Handeln empfohlen
Es ist wirklich ein merkwürdiger Anblick, ein Pferd auf dem Bauch liegend zu sehen, die Vorderhufe weit nach vorne gestreckt und die Hinterhufe unter den Bauch gezogen, gerade so viel anhebend, dass der Bauch noch über den Boden rutschen kann, um sich gleichzeitig durch ein Vor- und Zurückrubbeln zu schubbern.
Das Pferd hat am Bauch erheblichen Juckreiz. Es könnten kleine Fliegen sein, die dort in der Haut Nester bilden. Es könnte auch ein Ekzem vorliegen.